Corona-Pandemie sorgt für Herausforderungen im Landverkehr
Corona stellt nicht nur DSV vor völlig neue Herausforderungen, auch die gesamte Logistikbranche musste 2020 schnell dazulernen. Globale Lieferketten wurden unterbrochen, Produktionen heruntergefahren und Grenzen geschlossen. Die Pandemie verlangt der Logistik große Flexibilität ab und führt vor Augen, wie krisenanfällig die weltweiten Warenströme sind.
Im Frühling 2020 überschlugen sich die Meldungen. In den meisten europäischen Ländern führten Grenzkontrollen zu Staus und Verzögerungen. Regionale Lockdowns erschwerten zudem die Frachtzustellung, da gewerbliche Empfänger teilweise ihre Unternehmen temporär schließen mussten. „Zudem sorgte die damals von einigen Unternehmen verordnete Testpflicht für Lkw-Fahrer für Unsicherheiten bei unseren Transportunternehmern, die etliche Aufträge aus diesem Grund nicht annahmen. Dies hatte eine massive Verknappung der Kapazitäten zu Folge. Sinkende Infektionszahlen und eine Aufhebung der Testpflicht für Fahrer haben die angespannte Situation schließlich normalisiert, so dass wir wieder in gewohnter Liefertreue anbieten können“, berichtet Alexander Annacker, Manager, Road National / International bei DSV in Nürnberg.
Auch wenn sich die Situation im Straßengüterverkehr im Vergleich zum Vorjahr entspannt hat, so belastet der Fachkräftemangel die Branche nach wie vor stark. Corona hat den ohnehin schwierigen Fahrermarkt noch weiter verengt – Fahrer sind vermehrt erkrankt oder in Quarantäne, aber auch eine zunehmende Rückkehr ausländischer Fahrer in ihre Heimatländer ist zu beobachten. Nachwuchskräfte fehlen hingegen. „Wohin das führen kann, sehen wir zum Beispiel gerade in Großbritannien, wo McDonald’s keine Milkshakes mehr anbieten kann und Supermarktregale teilweise leer bleiben. Einige Supermarktketten überlegen wohl schon Personal zu Lkw-Fahrern umzuschulen“, weiß Annacker.
Doch aus der Krise entstehen auch neue Chancen. „Wir haben in der Pandemie gelernt, uns schnell auf neue Herausforderungen einzustellen und uns gegenseitig zu unterstützen. So haben wir bei kurzfristigen Engpässen auch unseren Netzwerkpartnern geholfen und zum Beispiel über einige Wochen ladungsweise Pflanzen und Rollrasen aus den Niederlanden pünktlich und flexibel umgeschlagen und ausgeliefert“, erzählt Annacker. Eine optimale Planung der Ressourcen ermöglicht auch unter angespannten Marktverhältnissen einen stabilen Betrieb. In diesem Zusammenhang legt DSV Road den Fokus aktuell auf den Ausbau der digitalen Kompetenzen. Peter Fog-Petersen, Geschäftsführer der DSV Road GmbH dazu: „Wenn wir unsere Prozesse optimieren und einheitliche Systeme schaffen, die uns mit unseren Kunden und Dienstleistern gleichermaßen vernetzen, können wir zukünftigen Krisen besser begegnen. Corona hat uns mit dem Brennglas aufgezeigt, wo noch Potenzial schlummert und das möchten wir nutzen. Schließlich ist es eine sinnvolle Investition in die Zukunft“.