EU-Emissionshandelssystem
Um den Übergang zu Netto-Null-Emissionen im Verkehrssektor zu beschleunigen, führt die EU eine Reihe von Regulierungsinitiativen durch, die die Kosten der CO2-Emissionen erhöhen werden.
Im Juli 2021 hat die Europäische Kommission das „Fit for 55“-Paket auf den Weg gebracht, das es der EU ermöglichen soll, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und schließlich bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Das „Fit for 55"-Paket umfasst eine Reihe neuer Systeme, Initiativen und Verordnungen, darunter auch das EU-Emissionshandelssystem (ETS).
Zum Verständnis des EU-Emissionshandelssystems
Das 2005 eingeführte EU-Emissionshandelssystem ist ein Cap-and-Trade-System, das nun auch auf die Schifffahrtsindustrie ausgeweitet wurde. Es ist ein zentraler Bestandteil der EU-Strategie zur Verringerung der CO2-Emissionen und legt eine Obergrenze für die Gesamtmenge der Treibhausgase fest, die von Unternehmen in der EU in einem bestimmten Jahr ausgestoßen werden dürfen. Unternehmen, die dem EU-Emissionshandelssystem unterliegen, müssen Zertifikate auf der Grundlage der von ihnen emittierten Treibhausgasmenge kaufen. Die Anzahl der EU-weit verfügbaren Zertifikate wird jedes Jahr abnehmen, um die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Richtung der Ziele für 2030 und 2050 zu senken.
Umsetzung
Im vierten Quartal 2022 beschloss das Europäische Parlament, das EU-ETS-System für die Schifffahrtsindustrie bis zum 1. Januar 2024 einzuführen. Dies wird wie folgt umgesetzt:
- Im Jahr 2024 müssen die Unternehmen Zertifikate für 40 % ihrer geprüften Emissionen einreichen.
- Im Jahr 2025 müssen die Unternehmen Zertifikate für 70 % ihrer geprüften Emissionen einreichen.
- Ab 2026 müssen die Unternehmen Zertifikate für 100 % ihrer geprüften Emissionen einreichen.
Anwendung
Das ETS gilt für alle Seeverkehrsdienste mit mindestens einer Fahrt innerhalb der EU. Für Strecken zwischen zwei EU-Häfen werden 100 % der Emissionen berücksichtigt, während für Strecken zwischen EU-Häfen und Nicht-EU-Häfen 50 % der Emissionen berücksichtigt werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die langfristigen Kosten nur schwer abschätzen, da viele Faktoren den künftigen Preis der im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelten CO2-Emissionszertifikate beeinflussen werden.
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