In diesem Update…
In jedem Quartal veröffentlichen wir ein Update zu den neuesten Marktentwicklungen, die den Straßenverkehr in ganz Europa betreffen.
Wie immer beginnen wir mit den wichtigsten Wirtschaftstrends, gefolgt von Updates zu Kapazität und Preisen sowie einem Ausblick auf den europäischen Straßentransportmarkt im zweiten Halbjahr 2025. Anschließend behandeln wir die jüngsten regulatorischen Änderungen in Bezug auf Gefahrgüter und das EU-Mobilitätspaket. Diese Ausgabe enthält Einblicke von Helmut Schweighofer, CEO von DSV Road, in die Integration von DSV und Schenker sowie einen Überblick über die neuesten Entwicklungen bei der Nutzung von Biokraftstoffen.

Zu den wichtigsten Themen, die in diesem Update behandelt werden, gehören:
Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Gebiet
- Offiziellen Angaben der Weltbank zufolge belief sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euro-Raum im Jahr 2024 auf 16.406 Milliarden US-Dollar. Das BIP der Euro-Zone repräsentiert 14,74 Prozent der Weltwirtschaft.
- Die Verbraucherpreisinflation in der Euro-Zone blieb im Juli 2025 im Jahresvergleich stabil bei 2,0 %, unverändert gegenüber Juni, aber leicht über den Markterwartungen von 1,9 %, wie vorläufige Schätzungen zeigen.
- Dies ist der zweite Monat in Folge, in dem die Inflation dem offiziellen Ziel der Europäischen Zentralbank entspricht.
- Ein Rückgang der Inflation im Dienstleistungssektor (3,1 % gegenüber 3,3 % im Juni) trug dazu bei, den schnelleren Preisanstieg bei Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (3,3 % gegenüber 3,1 %) sowie bei industriellen Nicht-Energie-Gütern (0,8 % gegenüber 0,5 %) auszugleichen.
- Die Energiepreise sanken weiter und fielen um 2,5 %, nachdem sie im Juni bereits um 2,6 % gefallen waren.
- Unterdessen blieb die Kerninflation, die Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak ausschließt, unverändert bei 2,3 %, dem niedrigsten Stand seit Januar 2022.
Quelle: Eurostat
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Kapazitätsindex vs. Dieselpreis
Im Vergleich zum Vorquartal verringerte sich der Kapazitätsindex leicht auf 93,58, während der Dieselpreis auf 1.557,41 Euro sank. -
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone,
der die Gesundheit des verarbeitenden Gewerbes misst, lag im Juli 2025 bei 49,8 und damit leicht über dem Wert von 49,5 im Juni. Obwohl ein Wert unter 50 immer noch einen Rückgang signalisiert, war dies der langsamste Rückgang seit Juli 2022, was darauf hindeutet, dass sich der Sektor nach einer langen Phase der Kontraktion einer Erholung nähert.
Quelle: Eurostat
Der europäische Straßengüterverkehrsmarkt ist weiterhin mit unterschiedlichen Nachfragedynamiken konfrontiert.
Quelle: iru
ADR 2025 – Neue Vorschriften für die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße
1. Juli 2025: Im Januar 2025 traten die aktualisierten Vorschriften für den internationalen Gefahrguttransport auf der Straße in Kraft. Die vollständige Einhaltung ist ab dem 1. Juli 2025 verpflichtend. Fahrer müssen alle erforderlichen Dokumente im Fahrzeug mitführen. Fahrer, die begrenzte Mengen transportieren, müssen über eine dokumentierte Sensibilisierungsschulung verfügen, sofern sie nicht über ein gültiges ADR-Zertifikat verfügen.
Source: unece.org
EU-Mobilitätspaket – SMART-Fahrtenschreiber mit GPS-Überwachung
18. August 2025: Bis zum 18. August 2025 müssen alle im internationalen Straßenverkehr eingesetzten Fahrzeuge von der ersten Generation auf die Version 2 des Smart Tachograph umgerüstet werden. Diese verfügt über GPS-Tracking, damit die Behörden die Arbeits- und Ruhezeiten der Fahrer effektiver überwachen können.
Ab dem 1. Juli 2026 gilt die gleiche Anforderung für leichte Nutzfahrzeuge über 2,5 Tonnen, die im internationalen Verkehr oder im Kabotageverkehr eingesetzt werden. Dies stellt für kleinere Betreiber eine erhebliche Umstellung dar. Diese Aktualisierungen sind Teil des EU-Mobilitätspakets, das auf die Verbesserung der Verkehrssicherheit, der Fahrerbedingungen und des fairen Wettbewerbs in der europäischen Transportbranche abzielt.
Quelle: europa.eu
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Zunahme von E-Mail-Betrug im Straßengüterverkehr
Derzeit ist die Logistikbranche mit einem Anstieg raffinierter E-Mail-Betrugsfälle konfrontiert, die auf den Straßengüterverkehr in Nordeuropa abzielen. Die Angriffe scheinen branchenweit und nicht auf DSV beschränkt zu sein.
DSV überwacht und untersucht aktiv alle gemeldeten Fälle. Wenn Sie eine E-Mail erhalten, die angeblich von DSV stammt und Ihnen verdächtig vorkommt, wenden Sie sich bitte an Ihre:n regulären DSV-Vertreter:in. -
Straßenmaut in Europa
Es wird erwartet, dass die Mautgebühren in den europäischen Ländern entsprechend der nationalen Inflationsrate angepasst werden.
Hinweis: Staatlich erhobene Straßensteuern oder ähnliches wirken sich auf die Gesamttransportkosten aus und liegen außerhalb der Kontrolle von DSV.
Ausblick von DSV Road CEO Helmut Schweighofer
Bei DSV definieren wir neu, was Kund:innen vom Straßentransport erwarten können. Indem wir die besten Mitarbeitenden zusammenbringen und sie durch die beste Technologie und robuste Ressourcen unterstützen, schaffen wir den zukünftigen Industriestandard, der nahtlosen, erstklassigen Service in ganz Europa und darüber hinaus bietet.

Die Integration von Schenker ist mehr als eine Fusion – es ist eine Transformation. Wir bündeln Menschen, Systeme und Strukturen, um ein einheitliches, agiles Netzwerk aufzubauen, das die Logistik vereinfacht. Mit einer gemeinsamen Denkweise und dem Ziel einer integrierten IT-Plattform reduzieren wir die Komplexität und heben gleichzeitig Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Transparenz auf die nächste Ebene.
Unser Ziel ist einfach: Wir möchten unseren Kund:innen die Geschäftsabwicklung mit uns erleichtern und dafür sorgen, dass ihre Lieferketten reibungslos funktionieren. Wir engagieren uns dafür, das Wachstum unserer Kund:innen zu unterstützen, die Logistik zu vereinfachen und ihnen bei jedem Schritt ein vertrauenswürdiger Partner zu sein.
Together, we are winning as ONE – wir vereinfachen, richten aus und beschleunigen, um unsere Kund:innen besser zu bedienen als je zuvor.
Unser Ziel ist klar: Durch die Kombination der operativen Stärke von DSV mit dem umfangreichen Stückgutnetzwerk von Schenker erweitern wir unsere Reichweite, optimieren die Kapazität und setzen einen neuen Maßstab für die Branche. Bei der Integration geht es nicht nur um Systeme. Es geht um Menschen, Denkweisen und darum, unseren Kund:innen einen echten Mehrwert zu bieten.
Die Zusammenführung zweier Branchenführer stärkt unser Angebot, ermöglicht intelligentere Lösungen und führt zu hervorragenden Kundenerlebnissen. Das ist es, was uns auszeichnet.
Helmut Schweighofer, CEO von DSV Road
Steigende Nachfrage und Marktverschiebungen
Die Nutzung von Biokraftstoffen nimmt insbesondere in der Luftfahrt rapide zu, da die Sektoren bestrebt sind, ihre Emissionen zu reduzieren. Obwohl Biokraftstoff derzeit die günstigste umweltfreundliche Alternative darstellt, steigen die Preise, und das künftige Angebot könnte insbesondere für den Straßenverkehr begrenzt sein.
Angebotsdruck und strategisches Risiko
Da die Luft- und Schifffahrtsbranche ihren Biokraftstoffverbrauch steigert, könnte die Biomassekapazität bis 2030 80 % erreichen. Dieses knappere Angebot wird wahrscheinlich die Preise in die Höhe treiben und den Zugang für den Straßengüterverkehr und andere Nutzer einschränken.
Argumente für Diversifizierung
Logistikstrategien, die ausschließlich auf Biokraftstoff basieren, könnten in Zukunft vor Herausforderungen hinsichtlich Kosten und Verfügbarkeit stehen. Ein diversifizierter Energiemix kann dazu beitragen, diese Risiken zu bewältigen und gleichzeitig langfristige Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.
Quelle: iea.org
Messung des Technologiepotenzials
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HVO100
- Drop-in-Kraftstoff - keine Fahrzeugveränderungen erforderlich.
- Nur die Treibstoffkosten sind betroffen.
- Es wird mit steigenden Preisen gerechnet, daher ist dies langfristig nicht tragfähig.
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Batterie-Elektrisch
- Geringere Kraftstoffkosten.
- Hohe Fahrzeugkosten und begrenzte Reichweite und Infrastruktur.
- Zukünftige technische Verbesserungen bedeuten langfristig potenziell mehr Effizienz als Diesel.
DSV verwendet ausschließlich Biokraftstoffe der zweiten Generation, wie beispielsweise HVO100, die überwiegend aus Restbiomasse gewonnen werden. Allerdings ist das verfügbare Angebot bereits jetzt begrenzt.
Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen Biokraftstoffen der ersten und zweiten Generation finden Sie in unserem Erläuterung zur Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen.
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