In diesem Update…
Wir bieten einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen, die den europäischen Straßenverkehrssektor prägen. Ein besonderes Highlight ist die Übernahme von Schenker durch DSV, die am 30. April 2025 abgeschlossen wurder. Wir informieren Sie außerdem über die Verbraucherpreisinflation im gesamten Euroraum, die weiterhin Einfluss auf die Transportkosten und die Dynamik der Lieferkette hat. Auf regulatorischer Ebene wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 das Importkontrollsystem 2 (ICS2) der EU für den Straßen- und Schienengüterverkehr schrittweise eingeführt und die GB Entry Summary Declarations (ENS) für Waren eingeführt, die aus der EU nach Großbritannien transportiert werden. Abschließend gibt unser Senior Director of Sustainability bei DSV Einblicke in die tatsächlichen Kosten von batteriebetriebenen Elektro-Lkw, insbesondere die Gesamtbetriebskosten (TCO).

Zu den wichtigsten Themen, die in diesem Update behandelt werden, gehören:
Am 30. April 2025 haben DSV und Schenker offiziell ihre Kräfte gebündelt.
Mit dieser Übernahme sind wir zu einem weltweit führenden Akteur im globalen Transport- und Logistikbereich geworden, und das zu einer Zeit, in der globale Lieferketten mehr denn je im Fokus stehen und unsere Kunden ein zuverlässiges und flexibles globales Netzwerk aus Dienstleistungen und Produkten benötigen. Durch die Zusammenführung der beiden Unternehmen schaffen wir eine einzigartige, flexible Plattform für langfristiges finanzielles Wachstum zum Nutzen unserer Kunden, Mitarbeitenden, Aktionäre und anderer Interessengruppen.
Jens H. Lund, Group CEO, DSV
Für weitere Informationen gehen Sie auf: dsv.com

Im Euroraum:
- Die Verbraucherpreisinflation im Euroraum blieb im April 2025 stabil bei 2,2 Prozent und übertraf damit leicht die Markterwartungen von 2,1 Prozent und bewegte sich knapp über dem Ziel der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent, wie aus einer vorläufigen Schätzung hervorgeht.
- Im April sanken die Energiepreise stärker (-3,5 % gegenüber -1,0 % im März), während die Preise für Dienstleistungen schneller stiegen (3,9 % gegenüber 3,5 %) und die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak anzogen (3,0 % gegenüber 2,9 %).
- Die Preise für Industrieerzeugnisse ohne Energie stiegen um 0,6 %, genauso viel wie im März. Gleichzeitig stieg die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) auf 2,7 Prozent und lag damit über dem Dreijahrestief von 2,4 Prozent im März und über den erwarteten 2,5 Prozent.
- Auf Monatsbasis stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent und erreichten damit den gleichen Anstieg wie im März.
Quelle: Eurostat
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Kapazitätsindex vs. Dieselpreis
Im Vergleich zum Vorquartal verringerte sich der Kapazitätsindex leicht auf 96,49, während der Dieselpreis auf 1.545,06 Euro sank. -
Lkw-Neuzulassungen in der EU
sanken im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 72.941 Einheiten, wobei es Rückgänge sowohl im mittleren (-12,5 %) als auch im schweren (-16,6 %) Lkw-Segment gab.
Die Zulassungen elektrisch aufladbarer Lkw stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 50,6 %, wodurch sich ihr Marktanteil von 2 % auf 3,5 % erhöhte. Den höchsten Zuwachs verzeichneten die Niederlande mit 342,7 %, auf die 25 % der Elektro-Lkw-Verkäufe in der EU entfallen.
Source: acea
ICS2-Anforderungen werden auf Schiene und Straße ausgeweitet
1. April 2025:
Ab dem 1. April 2025 gilt ICS2 (Import Control System 2) auch für den Schienen- und Straßenverkehr. Nach der Luftfahrt, der See- und Binnenschifffahrt sind die Schiene und die Straße die letzten Verkehrsträger, die den ICS2-Anforderungen entsprechen müssen. Dieses verbesserte Zollrisikomanagementsystem soll die Sicherheit von Waren, die in die EU eingeführt werden, durch eine verstärkte Erfassung und Auswertung von Importdaten verbessern.
ICS2 führt neue Zoll-Compliance-Maßnahmen ein, die sich auf die Bearbeitung von Sendungen auswirken, darunter:
- Vorabinformationen zur Fracht – Spediteure und Importeure müssen die Sendungsdetails vor der Ankunft übermitteln, um eine frühzeitige Risikoanalyse zu ermöglichen.
- Risikobewertung – fortschrittliche Algorithmen bewerten die Transportrisiken, sodass der Zoll gezielt auf Waren mit hohem Risiko reagieren kann.
- Verbesserte Zusammenarbeit – stärkt die Zusammenarbeit zwischen Zoll und Unternehmen, um die Sicherheit der Lieferkette zu erhöhen.
Mehr Infos: europa.eu
GB ENS (Großbritannien – summarische Eingangsanmeldung)
31. Januar 2025:
Am 31. Januar 2025 hat das Vereinigte Königreich die GB-ENS-Anforderungen umgesetzt, die die Übermittlung von Informationen zur Vorabeinfuhr für Waren umfassen, die aus der EU nach Großbritannien transportiert werden. Dies ist Teil des Goods Vehicle Movement Service (GVMS), der die Sicherheit und Zolleffizienz verbessern soll.
Mehr Infos: Gov.uk

Meinungsbeitrag:
Die Waage im Gleichgewicht – die Gesamtkosten von batterieelektrischen Lkw
Bei der Bewertung künftiger emissionsarmer oder emissionsfreier Technologien müssen drei Hauptkriterien berücksichtigt werden: Kraftstoff- bzw. Energiekosten, Fahrzeugkosten und Nutzungspotenzial (wie Reichweite und Nutzlast). Batteriebetriebene Elektro-Lkw sind bereits heute die kostengünstigsten Fahrzeuge und da sich die Energiedichte, Sicherheit und der Preis der Batterietechnologie weiter verbessern, ist zu erwarten, dass sie aufholen und schließlich auch bei den Fahrzeugkosten und der Auslastung konkurrenzfähig bleiben.
Trotz dieser Fortschritte sind batteriebetriebene Elektro-Lkw noch nicht in allen Anwendungsfällen kosteneffizient. Begrenzte Reichweite, höhere Anschaffungskosten und Lücken in der Ladeinfrastruktur stellen weiterhin Hindernisse dar, insbesondere bei Langstrecken- oder Nutzlastanwendungen. In diesem Zusammenhang bieten alternative emissionsarme und -freie Kraftstoffe wie Biogas und HVO100 eine Zwischenlösung. Diese Kraftstoffe sind derzeit kosteneffizien und ermöglichen eine erhebliche Reduzierung des CO₂-Ausstoßes. Sie eignen sich daher für spezifische Betriebsanforderungen, während die Technologie für Elektro-Lkw weiter ausreift.
Der nachhaltigste Weg nach vorn besteht darin, sich nicht auf eine einzige Lösung zu verlassen, sondern einen ausgewogenen, evidenzbasierten Ansatz zu verfolgen, der die Stärken mehrerer Technologien nutzt. Batteriebetriebene Elektro-Lkw sind auf dem besten Weg, das Rückgrat der emissionsfreien Logistik zu werden, doch Biokraftstoffe und andere Innovationen werden auch weiterhin eine wichtige unterstützende Rolle spielen. Mit der Weiterentwicklung der Technologien haben Unternehmen mehr Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu verringern. Dies kann entweder durch den direkten Einsatz emissionsarmer bzw. emissionsfreier Transportmittel oder durch den Kauf indirekter Einsparungen durch „Book and Claim“ geschehen, wobei die Einsparungen in den optimalsten Teilen des Betriebs erzielt und an den zahlenden Kunden weitergegeben werden.
Bei DSV setzen wir batterieelektrische Fahrzeuge dort ein, wo es am praktischsten ist, und ergänzen sie durch nachhaltige Kraftstoffe, um die Flexibilität aufrechtzuerhalten und Fortschritte bei der Erreichung unserer Klimaziele zu erzielen. Auf diese Weise beraten wir auch unsere Kunden, indem wir den richtigen Technologiemix für ihre heutigen Bedürfnisse ermitteln und gleichzeitig Vorbereitungen für eine nachhaltigere Zukunft treffen. Weitere Informationen finden Sie in unserenDekarbonisierungs-Services.
Zu berücksichtigende Faktoren
Was erhöht die Gesamtbetriebskosten?
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Fahrzeugpreis und Reichweitenbeschränkungen:
Batteriebetriebene Elektro-Lkw sind oft mit höheren Anschaffungskosten verbunden und die begrenzte Reichweite kann die Auslastung verringern, insbesondere bei Flotten, die Langstreckentransporte durchführen müssen.
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Versicherungsprämie
Mit neueren Technologien wie batteriebetriebenen Elektro-Lkw sind höhere Versicherungskosten verbunden.
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Nutzlastbeschränkungen:
Eine geringere Nutzlastkapazität kann zu zusätzlichen Fahrten und damit zu höheren Kosten führen.
Was reduziert die Gesamtbetriebskosten?
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Geringere Betriebskosten pro Kilometer:
Batterieelektrische Lkw profitieren von weniger beweglichen Teilen, geringerem Wartungsbedarf und keinem AdBlue-Bedarf.
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Strompreise:
In manchen Regionen ist Strom bereits heute günstiger als Diesel und für die Zukunft sind weitere Preissenkungen zu erwarten.
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Höhere Auslastungsraten:
Mit zunehmender Kilometerzahl werden batteriebetriebene Elektro-Lkw mit der Zeit kosteneffizienter. -
Unterstützende Steuern und Richtlinien:
Viele Regierungen erheben niedrigere Straßensteuern oder bieten Anreize für batteriebetriebene Elektro-Lkw, wodurch deren Gesamtkosten weiter sinken.
Haben Sie Fragen?
Unsere Experten helfen Ihnen gerne weiter. Kontaktieren Sie uns und wir finden die passende Lösung für Sie.
